„Der Drehorgelbauer vom Zacherlhof“ war meine erste Dokumentation – lange vor meinem Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film. An einem Tag gedreht, in ein paar Wochen geschnitten, handwerklich etwas ungelenk – aber dafür der einzige Film, an dem ich sämtliche Rechte halte – und daher stelle ich ihn hier auch in voller Länge zur Verfügung!
Als der oberbayerische Gastronom Alois Blüml Anfang der 70er Jahre für ein paar Tage nach Paris fuhr, ahnte er nicht, dass diese Reise sein Leben verändern sollte. Beim Spaziergang über einen Flohmarkt entdeckte er eine kleine Kiste und darin: Eine Drehorgel. Alt, staubig und kaputt. Doch er nahm sich vor, dem Gerät neues Leben einzuhauchen.
Zu Hause angekommen musste er ersteinmal herausfinden, wie so eine Drehorgel überhaupt funktioniert, woraus sie sich zusammensetzt und was seinem Exemplar überhaupt fehlte. Und tatsächlich: Nach einigen Wochen spielte die kleine „Amorette“ nach Jahren wieder eine kleine Melodie. Und irgendwann kam der erste Gast in sein Cafe, der ebenfalls eine kaputte Drehorgel zu reapieren hatte – und so fing alles an.
30 Jahre sind seither vergangen. Aus dem Hobby ist ein Beruf geworden. Das Cafe hat Alois Blüml längst aufgegeben. Heute gehört er zu den wenigen Spezialisten in Europa, die sich auf den Bau und die Reparatur von Drehorgeln verstehen. Aber es sind nicht nur Drehorgeln, die sich in seiner Werkstatt finden, sondern auch Spieldosen, Grammophone und andere akustische Klangerzeuger aus dem letzten Jahrhundert.
Viel Spaß dabei!
Dokumentation, Deutschland, 1996, 30 min
Crew
- Buch & Regie: Philipp Clarin
- Kamera: Wolfgang Müller-Bruhnke
- Ton: Wolfgang Erhardt
- Sprecher: Rudolf Gilk